Im Februar und März 2008 bin ich dann endlich durch den argentinischen und
chilenischen Süden getingelt (Patagonien). Dafür bin ich erst nach Santiago
de Chile geflogen, um einen Bekannten zu treffen, und habe mich dann nach
Süden vorgearbeitet, bis nach Feuerland. Da man beide Seiten der Anden am
besten zusammen anschaut, habe ich währenddessen mehrfach die argentinisch-
chilenische Grenze überquert.
(zurück zur Fotoübersicht) (Impressum, Rechtliches) (zum Teil über San Rafael) Eine chilenische Autobahn. Im chilenischen Kernland sind diese exzellent ausgebaut, mit Standstreifen und allem. Sogar das aus Deutschland vertraute Beschilderungschema wird verwendet. Allerdings, und das unterscheidet sie dann doch von den Deutschen, gibt es auch Bushaltestellen und Fußgänger auf der Strecke. Auf der Fahrt von Santiago nach Pucón lief nicht alles glatt. Die Toilette war kaputt, die Klimanlage funktionierte nicht (Hochsommer!) und wir hatten einen Reifenplatzer bei voller Fahrt, so dass wir statt nach 12 Stunden erst nach 15 ankamen. Immerhin kam niemand zu Schaden. Die Polizei wollte uns erst nicht weiterfahren lassen, weil Lenkzeiten und so weiter nicht eingehalten worden waren, aber die Mehrheit der Passagier wurde dann ärgerlich und so konnten wir doch noch weiterfahren. Kornfeld in der Abenddämmerung. Der See bei Pucón. Die Stadt ist aus zwei Gründen populär: einmal wegen eben dieses Badesees, zum anderen wegen des Vulkans, auf den man dort steigen kann. Zunächst mal aber ein Blick ins Innere von Pucón, welches sehr touristisch ist. Außer Läden, Restaurants, Hotels, Discos und Touristenagenturen gibt es nicht viel dort. Die Vulkanampel im Zentrum. Wir hatten "grünes Licht"... Kurzfassung: grün - Rauch, gelb - Qualm, rot - Weltuntergang. Und das ist er nun, der Vukan Villaricia. Nur ganz wenig Rauch steigt auf. Der Vulkan nochmal bei Sonnenuntergang. Beim Aufstieg. Das erste Stück sind wir noch mit dem Sessellift gefahren. Blick nach unten. Es ist immer noch früh morgens. Hinten sieht man den See. Ein paar Nebenberge. Hier haben wir pausiert. Insgesamt hat der Aufstieg etwa dreieinhalb Stunden gedauert, dies war nach der Hälfte. In Pucón bin ich das erste Mal länger über Eis gegangen, mit einem Eispickel. Beim Aufstieg. Dies ist der Gegenschuss zum vorletzten Foto. Der kleine Buckel hinten links ist der vom anderen Foto. Die kleinen Striche weiter unten sind andere Bergsteiger. Vulkangestein. Am Krater. Heute ist nur wenig Qualm da, so dass man sehr dicht heran konnte. Gipfelfoto. Es war ganz schön kalt da oben, so dass ich zwei Pullover und die Jacke anhatte... Unten liegt Pucón. Mehr Krater. Lecker Schwefelablagerungen! Gipfeljause. Runter ging es übrigens viel cooler: Man zog Schutzkleidung an, die man hochgeschleppt hatte, und rutschte dann auf dem eigenen Hintern zu Tale. Gebremst wurde mit dem Eispickel, was aber gar nicht so einfach ist - man bekommt ziemlich viel Fahrt drauf. Nach der Bergbesteigung habe ich Pucón Richtung Argentinien verlassen, dieser Bergsee lag nahe der Grenze. Hübsch, oder? Das Wasser leigt so still, dass sich sogar einzelne Bäume spiegeln. Der Grenzpass war wie üblich einfach eine Schotterstraße. Die Grenze geht mitten durch den Nationalpark Lanín, den man hier sieht. Der Gipfel gehört wie alles links davon zu Argentinien. Dieses Foto habe ich beim Warten auf die Abfertigung am Grenzposten gemacht. Ziemlich trocken da mitunter. Über diese Brücke konnte immer nur ein Auto gleicheitig. Wo in Deutschland eine portable Ampel stünde, haben die Argentinier halt mal jemanden den ganzen Tag in die Sonne gestellt. Die Region (um Junin de los Andes) ist ein Fischerparadies. Die Straßenschilder in junin haben alle die Form einer Forelle. La Anónima, die große Supermarktkette Patagoniens. Am See in San Martin de los Andes, wo die Reichen und Schönen Urlaub machen. Von hier aus führt die Sieben-Seen-Route nach Bariloche, welches ich als nächsten besuchen wollte. Am See. Eine Dampflok. Man beachte die starke Überstrahlung - die Sonne ist ziemlich stark dort unten im Süden. Ein paar der argentinischen Reisebusse am Terminal von San Martin. ... Die besten Ferienhäuser in San Martin, mit Seeblick. Nanu, sind wir in Dänemark? Oben steht: "Touristische Unterkünfte" - so ein liebevoll gemachtes Hinweisschild sieht man selten in Argentinien. Auf der Sieben-Seen-Route. Das hier ist noch der See bei San Martin. Unterwegs waren zeitweise auch mal keine Seen zu sehen. Noch ein See Hier war kurz Pause, weil der Fahrer die Räder wieder festschrauben musste. Die blaue Farbe rührt von im Wasser gelösten Sedimenten her. Leider wird die Strecke ausgebaut, was viel von ihrem Charme vernichten wird. Noch mehr See. Und noch mehr. Der große See, an dem Bariloche liegt. Im Hintergrund kann man es schon sehen. Hinten die Vorkordillere der Anden. Der Hauptplatz von Bariloche. General Roca auf dem Pferd wird gerade gesäubert. Neben der Lage inmitten von National-, Provinz- und sonstigen Parks ist Bariloche noch als Schokoladenhauptstadt Argentiniens und als traditionelles Ziel für Abschlussfahrten bekannt. Dunkel wars der Mond schien helle. Am Eingang zum Nationalpark Nahuel Huapi bei Bariloche. Blick in die Gegenrichtung, mal kein Wasser. Ein Fluss im Park. Wir sind eine ganze Weile an dem entlang gefahren und er wurde immer blauer. Forellenangeln ist sehr beliebt im Park, auch wenn die eigentlich nicht endemisch sind. Hier steht eine unter einer Brücke. Am selben Fluss, eigentlich nur wenige dutzend Meter weiter Ja, das Wasser ist wirklich so blau. Panoramabild: Anklicken zum Vergrößen. Zurück im Browser klicken, um hier zurück zu kommen. Der Baumbestand, der unter anderem durch den Park geschützt werden soll. An die Namen erinnere ich mich nicht mehr, Lenga dürfte aber dabei sein. Der Fluss von vorhin. Die weiße Färbung stammt von der Gletschermilch, aus der sich der Fluss speist. Die Straße, die wir gekommen waren, ist vormittags nur in Richtung in den Park, nachmittags nur in Rückrichtung geöffnet, weil sie so schmal ist. Der Tronador (Donnerer) im Hintergrund. Dieser Berg war das Ziel der Tour. Diesmal mit Blumen. Eine Endmoräne des Gletschers, zu dem wir wollten. Der Tronador im close-up. Was passiert hier? Die obere Schneeschicht ist die Abbruchkante eines Gletschers und über 100 Meter dick. Durch die Vorwärtsbewegung des Gletschers bricht Eis ab und donnert mehrere hundert Meter zu Tal, was man dann einige Sekunden später an unserem Standort hören kann. Deswegen heißt der Berg "Donnerer". Das Eis formt dann weiter unten einen zweiten Gletscher, der wegen der vielen Gesteinsbestandteile eine schwarze Farbe hat. Man kann diesen Gletscher ganz unten gerade noch ausmachen. Hier ein Blick in die Gegenrichtung. Die schwarzen Brocken im Wasser sind Eisbrocken, der "Haufen" auf der anderen Seite des Flusses ist das Ende des Gletschers, dessen Name "Ventisquero negro", schwarzer Firn lautet. Hier einer der Abbrüche - die etwa alle 35 Minuten passierten - im Bild. Ich habe auch versucht, ein Video zu machen, aber leider war der hier fotografierte Abbruch der letzte für eine ganze Weile. Da die Felswand, die das Eis herunterstürzt, mehrere hundert Meter hoch ist, dauert der Fall des Eises auch bestimmt 10 Sekunden, und es dauert nochmal mehrere Sekunden, bis der Schall dann zu einem dringt. Sehr beeindruckend. Woanders am Tronador. Wir wollten noch einen Wasserfall ansehen, aber die meisten Fotos sind völlig überstrahlt. Dieser Bach vereinigt sich weiter unten mit dem Gletscherfluss. Zurück in Bariloche. Mit diesem Bus konnte man Stadtrundfahrten machen. Einen Tag später habe ich dann den sogenannten "circuito chico", den - immerhin 60km langen - "kleinen Rundweg" gemacht, der bei Bariloche eigentlich zum Pflichtprogramm gehört. Den größten Teil der Strecke legt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück, ein paar Kilometer bin ich aber auch gelaufen. Am besten macht man das ganze wohl mit dem Fahrrad. Hier fahre ich gerade auf einen Hügel, von dem man eine ganze nette Aussicht haben soll... ...und den hatte man. Eine unheimlich krasse Aussicht. Ein Rundumbild war leider nicht drin. ... Hier sieht man in der Mitte eines von Argentiniens exklusivsten Hotels, das Hotel Llao Llao. ... Der Eingang zum Hotel... ... in dem ich nicht gewohnt habe. 500 Dollar und mehr pro Nacht. Ferienhäuser in der Nähe. Und zu allem Überfluss kann man von hier auch noch den Tronador sehen. Der zum Hotel gehörende Golfplatz. Von hier konnte man mittels einer mehrfach kombinierten Boot/Bus-Tour nach Chile fahren, durch diese traumhafte Seenlandschaft. Wollte ich sogar erst von Chile aus machen, habe mich dann aber aus Kosten- und Routengründen dagegen entschieden. Letzte Station des circuito, eine Siedlung von Schweizern. War ziemlich unspektakulär. Spannender war, dass ich mich mit den Bussen verschätzt hatte und beinahe 30 Kilometer zu Fuß hätte gehen müssen, ohne Sonnenschutz oder eine Jacke (wenn die Sonne untergeht). Zum Glück kam aber doch noch ein Bus. Das wars was Bariloche angeht, dieses Foto ist in der Nähe von Esquel entstanden, aus dem Bus heraus. Die typisch trostlose patagonische Steppe, die Antoine de Saint-Exupéry als Postflieger angeblich zu seinem kleinen Prinzen inspirierte. In der Nähe von Esquel befindet sich der Nationalpark "Los Alerces" (Alercen sind eine Baumsorte). Da ich sowieso einen Tag in Esquel auf meine Anschlussverbindung warten musste, habe ich halt den Nationalpark besucht. Dabei ging es in aller Herrgottsfrühe mit dem Bus los, der einen dann irgendwo im Park absetzt, mit dem Versprechen, einen später wieder einzusammeln. Nach dem Aussteigen stellte sich heraus, dass außer mir nur noch eine Person in diesen Teil des Parkes wollte, Audrey, eine Französin. Also haben wir den Park zusammen abgeklappert. Wie schon in Bariloche gab es auch hier eine Menge Seen. Und Bäume. ... ... Diese Hängebrücke kann vielleicht nicht mit ihrem ecuatorianischen Äquivalent mithalten, aber dafür war sie auch nicht so wackelig. ... Einer von beiden ist eine diesersagenumwobenen Alercen. Eine "Stromschnelle". ... ... Wer findet die Eidechse? Nachdem wir vergeblich versucht hatten, zu einem anderen Teil des Parkes zu laufen (Abzweig vom Hauptweg nicht gefunden), haben wir dann hier die Füße ins Wasser gelegt. Sehr angenehm. Am nächsten Tag, nach einem Wiedersehen mit Audrey in der Herberge (wir hatten zufällig die gleiche), einem Grillfest und einer viel zu kurzen Nacht, ging es dann rüber nach Chile, nach Futaleufú zum Raften. Hier die Grenzberge bei Sonnenaufgang. Vom Raften gibt es keine Fotos, aber eine ziemlich haarsträubende Geschichte im Blog. Am Tag nach dem Raften bin ich dann durch den Aisén, die südchilenische Wildnis, gefahren. Die ist im Prinzip noch völlig unerschlossen, erst Diktator Pinochet ließ eine - wirtschaftlich wohl nicht sinnvolle - Straße durch dieses Gebiet hacken, sprengen und bohren. Die einspurige Schotterstraße trägt den Namen "Carretera Austral" ( südliche Straße) und führt durch ein unheimlich schönes Gebiet. Pinochet ist aber trotzdem ein Massenmörder. Chile ist hier nur etwa 100 km breit, und die Straße schlängelt sich zwischen den Anden und den Fjorden durch. Hin und wieder gibt es kleine Dörfer, die meist per Schiff oder Flugzeug versorgt werden, denn dieser Teil Chiles ist mit dem nördlichen Teil nicht durch eine Straße verbunden. Oft fährt man durch völlig undruchdringliches Dickicht... ... nur um dann wieder an einem der Fjorde halt zu machen. ... Die gesamte Fahrt hat 13 Stunden gedauert. Die Carretera Austral führte noch weiter, aber mein Zeil war die Stadt Coihayque. ... ... Kurz vor Coihayque war das Land wieder erschlossen. Dazu benutzen die Chilenen das Prinzip der Brandrodung. Große Baumstuppen bleiben liegen und werden nach und nach weggeräumt oder zu Zäunen verarbeitet. Coihayque. Patagonische Benzinpreise. Ein Euro waren damals 680 Pesos. (große Südreise, Teil zwei) (zurück zur Fotoübersicht) |