Zweiter Teil der Bilder: Riobamba und Cuenca (zurück zur Fotoübersicht) (Impressum, Rechtliches) (zu Sierra, Teil eins) Erste Sicht auf den Chimborazo. Man erkennt wieder die freihängenden Stromkabel. Dieses Mal sind wir in Riobamba. Dort bin ich im Prinzip nicht mal 24 Stunden gewesen, wir sind nämlich morgens mit dem Bus aus Baños angekommen, haben dann eine Tour de force durch die wichtigsten Dinge (Plaza de la Indepencia, Kirchen, ...) gemacht, gegen frühen Nachmittag Bekannte zur Tour an den Chimborazo eingesammelt, abends noch essen gewesen und am nächsten Tag gings mit dem Zug weg - dazu später mehr. Links eines dieser typischen Terrorvehikel, die man in Ecuador hochtrabend Bus nennt. Fast alle wichtigen Transportmittel des Landes beisammen: Terrorbus (wobei der hier relativ modern wirkt, in Quito fuhren Dinger, da weigerte sich die Kamera, die aufzunehmen) für Personen und ihre Gepäck, also Rucksäcke, Kleinkinder, Hühner, Agrarerzeugnisse, Meerschweinchen..., Geländewagen (für die, die das nötige Kleingeld haben. Normalerweise immer mit Ladefläche, so können statt sechs etwa sechszehn Personen transportiert werden), Kleinlaster (zum Pkws kaputt fahren), Rikscha, Schusters Rappen und der typische indigena mit Gepäckstück aufm Rücken. Fehlt der Sattelschlepper, den man auf Fernstraßen oft antrifft (allerdings immer in Duos oder Trios, die sich gegenseitig überholen) und das Taxi. Man kann nicht alles haben... Eine der wenigen Kirchen im Lande, die mal nicht Kolonialzeit-überladen-kitschig-sonstwas rüberkam. Der Plaza de la Independencia. Denkmal ausnahmsweise nicht von Sucre, sondern einem Pedro Maldonaldo. Die meisten dieser Plätze sind recht hübsch, wenn man sich das Denkmal wegdenkt. Das sind wir, auf der Anfahrt zum Chimborazo. Hier musste Fotopause gemacht werden. Die Gruppe war das perfekte D-A-CH-Team: zwei Schweizer, zwei Österreicherinnen, zwei Deutsche ... und zwei Ecuatorianer, wobei der Camionettafahrer nicht mit hochgestiegen ist. Das zu erkennende Auto, eine camionetta eben, ist übrigens typisch für Ecuador, darin lässt sich nämlich ein haufen Zeugs befördern: fünf bis sechs Menschen vorne, Material (z.B.die Verpflegung im Dschungel, wenn es denn eine Fahrstraße gibt) und mehr Menschen hinten. Man kann da mit bis zu zehn Menschen stehen, die Indigenas kriegen das auch locker mit zwanzig hin - kein Scherz, habe ich so gesehen. Die hier zu sehende camionetta hebt sich allerdings dadurch vom Mainstream ab, dass sie sauber ist - üblicherweise sind die Dinger schweinedreckig. Falls eine der abgebildeten Personen damit nicht einverstanden ist, möge sie das bitte per Mail kund tun. Hier halten wir in einem Indianermusterdorf, wo es den Indianern ausahmsweise mal ganz gut geht. Inklusive Kondorhüttenbesichtigung, das fand ich aber eher langweilig. Ich finde, dass der Chimborazo zu den schönsten Bergen der Welt gehört - spätere Fotos werden zeigen, dass ich damit wohl nicht ganz unrecht habe... Ein ähnliches Bild gibt es auch von Alexander von Humboldt. Der Berliner ist übrigens durch seinen gescheiterten Versuch, den Chimborazo zu besteigen, weltberühmt geworden. In einigen Parks in Quito steht zum Beispiel ein Denkmal für ihn. Wir waren zwar höher als der gute Alex, aber der musste auch alles zu Fuß erledigen, während wir einen größeren Teil der Höhe auf der Ladefläche einer camionetta zurückgelegt haben. Da ist der Vergleich natürlich nicht ganz fair. Ich plane übrigens, irgendwann in ferner Zukunft mal zurückzukommen, und dann gehts bis ganz hinauf auf den Gipfel. Allerdings ohne diese fürchterliche Baseballkappe. Das ist dann auch mein aktueller Höhenrekord, 5000 Meter über dem Meeresspiegel. Wenn man ein paar Erbsen zählem will, bin ich sogar siebenhundert Meter weiter vom Erdmittelpunkt entfernt, als der Gipfel des Everest, weil der Chimborazo nun mal deutlich dichter am Äquator liegt (von wegen Rotationsbeule der Erde und so). Ich glaube, zu einem zweiten Messner macht mich das aber noch nicht. Da sind wir hochgekommen. Sieht einfacher aus, als es in Wirklichkeit ist, immerhin sind wir hier auf 5000 Metern Höhe, mit entsprechend dünner Luft. Zwar war ich mittlerweile akklimatisiert (nicht so wie das beinahe-Desaster am Pichincha), aber 2500m ist nun doch einmal etwas anderes als 5000m. Im Refugio. Den heissen Tee da oben konnten wir gut vertragen. Man beachte den überhaupt nicht angestrengten Schweizer, für den das ganze eher ein besserer Spaziergang war.... Bis zum Gipfel, den man von hier übrigens NICHT sehen kann, wärens dann aber nochmal 1300 Höhenmeter gewesen. Dazu fehlte mir aber auch die nötige Gletschererfahrung, also war nur angucken angesagt... Zur Abwechslung mal ein aktuelles Foto der Marssonde Pathfinder - jedenfalls sah es da oben schon verdächtig nach Mars aus.. Das sind Alpakas oder so was ähnliches, die wir auf der Rückfahrt photographiert haben. Soweit ich weiss, eine bedrohte Tierart. Letztes Foto vom Chimborazo. Dachte ich jedenfalls.. Das ist das Altarmassiv. Legenden zufolge war das mal ein ganzer Berg, der dann irgendwann eingestürzt sein soll (von wegen Zorn der Götter usw). Wenn man sich mal überlegt, wie groß der Berg gewesen sein sollte, dann kommt man bei fast 10.000 Metern raus, und das wird von Geologen angeblich durchaus für möglich gehalten. Für mich ist das Massiv einfach nur ehrfurchterweckend. Das Foto war übrigens ein echter Glücksfall, denn die Altares sind vom Chimborazo (das Foto entstand auf der Abfahrt) ziemlich weit weg und normalerweise in Wolken gehüllt. Wir hattten überhaupt ein unverschämtes Glück mit dem Wetter während der Andentour. Muss man ja mal sagen... Nanu, was machen die denn da? Nach einer sehr kurzen Nacht, in der wir zweimal das Restaurant gewechselt haben und (jedenfalls ich) kaum geschlafen haben, stand nun die Zugfahrt zur "Nariz del Diablo" an. Los gings in aller Herrgottsfrühe, und wie man hier schon sehen kann, sitzt man nicht im Zug, sondern auf dem Zug. Das ist nicht nur weniger gefährlich, als es sich vielleicht anhört, sondern man hat auch eine viel bessere Sicht. In den Waggons ist eh nur Platz fürs Gepäck. Man beachte die Gitterchen, die nicht nur verhindern, dass man in der Kurve runterrutscht, sondern auf die man auch wunderbar die Füße legen kann. Tipp: Sitzkissen vom örtlichen Händler kaufen, lohnt die paar Dollar.. Es hat ewig gedauert, bis die mal die richtige Lok vor den Zug gekoppelt hatten. Das Ding vorne im Bild dürfte die richtige gewesen sein, jedenfalls gings kurz danach los. Der hier fuhr 15 Minuten vor uns los. Sah zwar sichtlich bequemer aus als unser Zug, aber ganz ehrlich: Irgendwie fehlt das Abenteuer. Außerdem hat man mit echten Bänken nur nach einer Seite gut Aussicht, während wir auf unsern Waggondachs hervorragende Rundumsicht genossen haben. Nur damit der Zugführer denn auch genau weiss, wo er hinfährt (nicht, dass es Abzweigungen gäbe, soweit ich weiss). Jedenfalls ist das Schild echt klasse (der Teufel!). Der Affe war kurz vor dem Start angebunden, wo wir noch einen Güterwaggon angehängt haben. Man warf ihm dann Früchte zu, gemeinerweise konnten die meisten aber nicht weit genug werfen, so dass das arme Tier nicht rankam. Der Chimborazo mal wieder. Schade, dass es davon kein besseres Foto gibt! Kurz hinter Riobamba, also noch ganz früh morgens. Es war ziemlich kalt, und die Landschaft erinnerte am Anfang an Südfrankreich. Wir sind auch an einem Bahnübergang vorbei gekommen, unbeschrankt. War ja auch nicht anders zu erwarten, den immerhin kann man sich auch einfach merken, dass der Zug mittwochs und sonntags um halb neun vorbei kommt, und dann abends nochmal auf dem Rückweg. Wer braucht da Schranken! Eigentlich waren wir uns hier schon einig, dass die Zugfahrt sich gelohnt hatte. Das war nach ner halben Stunde, was wussten wir denn, was noch kommen sollte. Das wäre bestimmt ein tolles Tal zum Zelten. Ackerbau... Wir hatten eine klasse Sicht an dem Tag. Dieses Photo kennt der ein oder andere sicher schon, leider wird es dem wirklichen Anblick nicht gerecht. Zur höhenmässigen Orientierung: Das schneebedeckte Stück ist etwa anderthalb Kilometer hoch... Irgendeine Kleinstadt. Wie aus der Modellbahn. Kein Kommentar. Die transportmitteltechnische Konkurrenz. Dieses Foto zeigt eine ziemlich menschenunwürdige Praktik auf der Zugstrecke: Weil sowieso nur Touristen mitfahren, wird das ausgenutzt. An bestimmten Streckenabschnitten rennen Kindern neben der Strecke her, um sich von den Fahrgästen Süßigkeiten zuwerfen lassen, die mitfahrende Händler verticken. Das ist ja an sich ganz nett, aber die Art und Weise wie das geschieht, hat viel von Affen dressieren. Ich habe damals (wie alle) auch für eine Ration Bonbons mitgemacht, was mir heute außerordentlich peinlich ist. Und plötzlich ging das Terrain in eine Halbwüste über. Zwischendurch wars sogar reichlich sandig, hab vergessen ein Photo zu machen. Bissl Sand kann man sehen. Wozu die Tannenanpflanzung gut war, wusste ich auch mal. Den Bach haben ewig neben uns gehabt. Stachelig wurds. Was auffiel: Es ging oft stundenlang keine Straße nebenher, weil es durch irgendwelche gottverlassenen Andentäler ging, in denen die Bewässerungssysteme noch aus Inkazeiten waren. Krass, wenn man bedenkt dass die Eisenbahnstrecke 1905 fertiggestellt wurde. Aber Menschen haben fast immer irgendwelche in der Nähe gewohnt. Allerdings eher auf Subsistenzwirtschaftsbasis. Der stehende Typ ist sozusagen einer der Schaffner. Es gab sogar eine Fahrkartenkotrolle. Man wusste nie, was hinter so einer Kurve kam, mitunter gab es ziemlich abrupte Landschaftswechsel. Hier kann man mal die Lok sehen. Immerhin nicht per Dampf... Kurz vor Alausi hatten wir nochmal eine atemberaubende Fernsicht. Süß, oder? Da würde ich ungern runterfallen. Noch mehr Berge. Kurz vor Alausi. Einfahrt nach Alausi. Hier war kurz Pause, dann gings runter zur Teufelsnase, dort wurden Photos gemacht und es ging wieder zurück nach Alausi, wo man dann in den Bus umstieg (in unserem Falle nach Cuenca), da der Rest der Strecke schon eine Weile unbrauchbar war . Da sind wir schon auf dem Weg zur Teufelsnase. Das ist ein dicker Felsbrocken, an dem die Strecke etliche Höhenmeter verlieren muss, dafür aber kein Platz ist. Was machen die Ecuatorianer also? Die Strecke hat die Form eines "Z", man fährt also bis zum ersten Winkel, dort steigt jemand ab, stellt die Weiche um, der Zug fährt rückwärts das Z herunter, es stellt wieder jemand die Weiche um, und es wird geradeaus weitergedampft. An schweizer Stelle hätte man hier übrigens einen Kehrtunnel gebaut, so versicherte mir der anwesende Schweizer. Unten kann man einen enderen Ast der Strecke sehen, wir sind also noch ganz oben auf dem "Z". Links kann man die Schienen erkennen (unterhalb des Bergpfades). Nix. Nix. Blick zurück. Hier sieht man den unteren Knick des "Z". Der Zug kommt rückwärts von oben, hält an und fährt dann vorwärts den rechten Strang weiter. Auf dem Gleisdreieck hinten rechts haben wir glaube ich gewendet, das heisst, dass wir gerade mitten auf der Teufelsnase sind.. Die Bahnstation unten war ein Geisterdorf, da gab es nichts mehr.. Und das ist sie, die Teufelsnase. Auf dem Rückweg nach Alausi. Das ist die neue Kathedrale von Cuenca. Cuenca hat angeblich 52 Kirchen, für jede Woche im Jahr eine. Der Zentralpark, einem Kriegshelden der Schlacht am Pichincha gewidmet.. Die Kathedrale vom Park aus gesehen. Noch mal die Kathedrale. Wäre beinahe die größte in Lateinamerika geworden, ein Baufehler habe das aber verhindert, weiss der Reiseführer. "Abogado" bedeutet Anwalt. Die ganze Straße war so, ähnlich verhält es sich in Cuenca mit den Zahnärzten. Angeblich wäre die Abschlüsse an Cuencas Uni so einfach, dass es zu dieser Anwaltsschwemme gekommen ist... Am Rio Tomebamba, der die Stadt durchfließt. Lauschig, oder?. Auf einem der Friedhöfe von Cuenca. Angeblich kommen die Ecuatorianer nur zum Totensonntag zu den Gräbern ihrer Angehörigen, das würde die Verwahrlosung erklären. Die Wunderbar in Cuenca, natürlich von einem Deutschen betrieben. Cocktails für 2,3 Dollar, ausgenommen der "Wunderbar Punch", dessen Zutatenliste mindestens 15 verschiedene Alkoholsorten umfasste, und der deswegen für 7 Dollar wegging. Die Inkaruinen bei Ingapirca. Zwar nicht mit Macchu Picchu vergleichbar, aber immherin die wichtigesten in Ecuador. Bevor die Inkas sich hier breitgemacht haben war das ganze Kultstätte der örtlichen Indianer, der Cañari. Die haben den Mond und das göttliche Meerschweinchen angebetet. Wohl irgendein Ritualplatz. Laut Reiseführer hat der Tempel die Form eines Pumas, der ein Meerschwinchen verschlingt, Symbol der Inkas, die die Cañari besiegt haben.. Immerhin heißt die Provinz, in der das ganze liegt, Cañar. Es gab auch Teile, die etwas höher als nen halben Meter hoch waren.. Für die einfachen Mittel, die die Inkas hatten, sind viele Fugen erstaunlich dünn, zwischen viele Steine passt nichtmal ne Messerklinge, habs ausprobiert.. Sieht ein bischen wie ein Amphitheater aus. Dieses Lama stammt natürlich auch noch von den Inkas ab.. Angeblich eine natürlich enstandene Formation. Gruppenbild. Besonders Juan ist gut zu sehen.... Kirche im Dorf nebenan.. Und das war der Zement, mit dem sie die Kirche renoviert haben. Holcim hieß früher Alsen (oder ein Teil davon)... Gegensprechanlage auf Ecuatorianisch. Ciao, Ingapirca. Im "El Cajas"-Naturschutzgebiet, das größtenteils über 3500 Metern liegt. Wir hatten Nieselregen, aber das ganze Ding hatte eine raue Schönheit, zu der das Wetter gut gepasst hat. Matsch und abschüssige Pfade haben dazu geführt, dass sich außer mir jeder mal langgelegt hat. Man kann auch dort Campen, aber dafür waren wir nicht ausgerüstet.. Und es waren reichlich Höhenunterschiede zu überwinden.. Klasse, oder?. Großer Hopser nötig, um auf die andre Seite zu kommen.. Das waren zu 100 Prozent Wildpferde. Trotz diesigen Wetters konnte man recht weit schauen.. An der Parkgrenze (man beachte den Zaun). (zum Atacamesteil) (zurück zur Fotoübersicht) |