Das Ende des Buches
… steht definitiv nicht bevor. Auch wenn amazon etwas anderes behauptet und Nachrichtenportale vom Buchkiller Kindle reden. Nach den gescheiterten Ebook-Readern ist das jetzt wohl ein neuer Anlauf, dem guten alten Buch den Garaus zu machen, und ich sage voraus: wird nicht klappen.
Wenn ich mir ein Buch kaufe, bietet das guten Kontrast. Auch bei Sonnenlicht, am Strand, bei schlechtem Wetter usw. Die interne Batterie hält unbegrenzt lange. Wenn es runterfällt, verknicken ein paar Seiten, aber das Buch bleibt benutzbar. Ich kann ein Buch verschenken, verkaufen, verleihen, verbrennen und was weiss ich nicht alles, und alle meine anderen Bücher bleiben davon unberührt. Niemand kann mir das Buch wieder wegnehmen, denn es ist DRM-frei. Niemand würde mir ein Buch klauen (sehen wir mal von einer Lutherbibel ab). Und jetzt kommt da wichtigste: Es ist ein Buch. Wenn ich es neu kaufe, riecht es nach Buch. Ich kann Seiten umblättern. Die Haptik ist 1a (außer vielleicht bei besagter Lutherbibel). Und es hat dieses “Buch”-Feeling. Das will und werde ich mir nicht nehmen lassen.
Natürlich gibt es Anwendungsgebiete für Ebooks. Man kann schnell darin suchen. PDF-Dateien lassen sich einfach per Mail verschicken. Nicht immer will man, z.B. ein Vorlesungsskript, ausdrucken (obwohl ich das in der Regel mache). Aber: Ich habe bereits ein Gerät, welches Ebooks anzeigen kann, und das ist mein Laptop. Mit viel mehr Platz zum Lesen und allen Schikanen zum weiterverarbeiten des Textes, die ein richtiger Computer anbietet. Die Lücke dazwischen ist denkbar eng, und rechtfertigt für nicht die Anschaffung eines 350-Dollar-Gerätes. (Gerüchten zufolge sitzen in dieser Lücke auch schon Minicomputer wie das Flybook) Außerdem kann der Kindle kein PDF. Das wird Amazon noch bereuen, trotz halbgarem Konvertierungsservice.
Für mich ein etwas sehr gewollter Versuch, den Erfolg des iTunes Music Store + iPods zu kopieren. Ich glaube nicht, dass das klappt. Wer sich trotzdem dafür interessiert: Der Wikipediaartikel.
15. August 2008 um 19:37 Uhr
Naja… das Flybook ist nicht gerade günstig…
Abgesehen davon ist das Display übelst verspiegelt. Manchmal hat man seine Last im Zug.
Andererseits nutze ich es täglich, lese Fachartikel, sehe mir Präsentationen von der BlackHat o.ä. an und surfe/chatte damit.
Aber du hast Recht… Ein Buch ist ein Buch. Man kann da sogar Notizen drin machen, Sachen anstreichen und muß das NICHT Speichern, KEINE Lizenz für eine Software kaufen die das kann und das schönste davon ist… Es leichter, ok… die besagte Bibel mal ausgegrenzt